Kraft durch Spiritualität
Von Ulrike Viegener / Spontanremissionen bei Krebs zeugen davon, dass es offenbar mental getriggerte Selbstheilungskräfte gibt. Die Wissenschaft ist dem Rätsel auf der Spur.
Heinrich A. und seine Frau sind bald fünfzig Jahre verheiratet. Dass sie die goldene Hochzeit gemeinsam erleben, danach sah es lange Zeit nicht aus. Vor einigen Jahren hatte Heinrich A. einen riesigen Tumor im Bauch. Malignes Lymphom mit multiplen Metastasen, so lautete die Diagnose. Die Ärzte hatten ihn aufgegeben. Heute ist die Krebsgeschwulst verschwunden. Heinrich A. gilt als geheilt – ohne jede weitere Therapie. Wie ist das möglich? Frau A. schaut ihren Mann liebevoll an und sagt: »Nicht wahr, Heinrich, wir glauben, es war der Orangensaft.
Die Wahrheit liegt im Patienten
Diese wahre Geschichte ist eine von mehreren Kasuistiken, die in dem WDR-Film »Wunder sind möglich – Spontanheilungen bei Krebserkrankungen« vorgestellt wurden (1).
Glaube versetzt Berge. Dieser Gedanke stellt sich angesichts der Geschichte von Heinrich A. spontan ein. Sicher war es nicht der Orangensaft, den seine Frau jeden Morgen frisch für ihn ausgepresst hat. Aber der feste Glaube daran könnte eine wichtige Rolle gespielt haben. Glaube, Vertrauen und eine innige Verbindung zu seiner Frau: Darauf konnte Heinrich A. bauen.
Ihren Umgang mit der Krebserkrankung beschreiben Betroffene in wissenschaftlich anerkannten Berichten über Spontanheilungen sehr unterschiedlich. Eines jedoch stimmt überein: Alle Patienten haben weiter am Leben teilgenommen und nicht resigniert (1, 2). Das trifft auf den »Kämpfer« ebenso wie auf den »Warum-Ich?«-Typ zu, der seine Erkrankung zum Anlass für einen existenziellen Wandel nimmt.
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